Welch lächerliche Aussage, im Angesicht einer Kinderspielplatzzrutsche. Mag es vielleicht noch eher als ein Zeichen für Kind-in-der-Frau gelten.
Ist die Rutsche jedoch an einem 13 Meter hohem Turm montiert und das Loch für die Tunnelrutsche ruht in 6 Metern, so ist die Aussage für jemanden mit Höhenangst doch gleich was ganz anderes.
Bis gestern Abend war ich den kompletten Tag unterm Dach gewesen und hatte aufgeräumt und gelernt. Einer spontanen Eingebung folgend, fuhren Tony und ich zum Spielplatz nach Hochheim.
Die Reifenschaukel sorgte zwar für ein klitzekleines merkwürdiges Gefühl im Magen, machte aber mir verdammt viel Spaß. Tony verlagerte seinen Spaß eher mir beim "Spielen" zuzuschauen.
Beim Kletterturm sah es da schon ein wenig anders aus. In der dritten Etage machten wir eine ganze Weile Pause. Ich gewöhnte mich an die Höhe und das Schaukeln, während andere Kinder an uns vorbeistürmten um mit Radau und Getöse hinunterzurutschen.
Wir nutzten die Zeit zum quatschen, wobei ich mich erst darauf konzentrieren mußte Tony anzuschauen, mich nicht festzuhalten und mich wohl zu fühlen.
Ich weiß ja, wie ich an Höhe herangehen muß, damit es gut läuft.
Langsam machen, entspannen, loslassen (mit den Händen und dann im Geist), bewußt die Höhe genießen, aufhören zu denken, aufhören sich um Angst Gedanken zu machen und "es" dann einfach tun.
Hier das Rutschen.
Ich mag es nicht, zu spüren, wie meine Angst sich immer wieder mehr aufbaut und ich Dinge nicht mehr tun kann, die ich früher als Kind gemacht habe.
Und so rutschte ich irgendwann herunter und dann gleich nochmal und nochmal. Mit einem Affenzahn - im Vergleich zum 1. Mal - stürmte ich die "Stockwerke". Tony wartete unten auf mich.
"Nochmal, Nochmal", doch Tony war kühl geworden und irgendwann in einer lauen Sommernacht bin ich wieder da, auf Tarzanschaukel und Tunnelrutsche.