Die Vogelburg
Wenn in einem Raum eine Stimme "Hallo" sagt, dann ist das keineswegs verwunderlich und man dreht sich zu der Herkunft der Stimme um. Wenn statt eines Mannes, aber Vögel in ihren Käftigen sitzen und sich unterhalten, dann ist das auch nicht verwunderlich, sondern die Vogelburg im Taunus.
Ich erinnerte mich, dass im Raum der Beos, einer der schwarzen gefiederten Wesen eine knarzende Tür nachgemacht hatte. Und so wollte ich unbedingt nach den Beos schauen. 4 Beos links im Käfig, 3 recht und die Show kann beginnen. Ein "Hallo" ist eigentlich schon unter aller Würde der begabten Stimmimitatoren.
Die Herkunft der Vögel geben sie mit ihrem Tonrepertoir genaustens wieder. Eine kindliche Stimme ("Wir haben einen Wau") hört man genauso heraus wie das Lachen einer älteren Dame, ein gelangweiltes "Ja, ja, ja", was vom Telefonat zu kommen scheint, oder ein "Guten Morgen" von der Tagestaste eines häuslichen Notrufgerätes.
Bestimmt eine 3/4 Stunde saßen wir vor den Volairen und amüsierten uns uber die gewitzten lauten Nachsprecher. Zuerst tönten sie alle durcheinenader und man verstand kaum ein einzellnes Wort. Doch als Ruhe in den Raum kam hörte man selbst die Dialekte der Herkunftsfamilien. "Koma, Komma her" und "Komm wir kuscheln" aus dem hessischen, "Ich hab dich gewarnt" aus dem pfälzerischen Sprachgebrauch und ein hochdeutsches "Mensch, Mensch" mit gesteigerter Genervtheit in der Stimme kamen klar und deutlich aus den gelben Schnäbeln. Schwieriger gestalteten sich da schon die Geräusche. Die knarrzende Tür lies lange auf sich warten, aber sie kam. Länger knobeln mußten wir da schon eher an einem Rauschen, was nicht eindeutig zuzuordnen war. Ganz einig waren wir uns nicht, ob es sich hierbei um um einen Milchaufschäumer oder eine Klospülung handelte.
Wer es nicht erlebt hat, wird es sich schwer vorstellen können, wie groß das Showprogramm der Beos ist.
Weniger den verbalen Bereich, aber dennoch den Bauchmuskelbereich sprachen die kleinen Amazonen an. In einer recht großen Freiflughalle bestürmten uns gleich 7 der grünen Papageien. Wohl wissend, dass unsere Handbewegung zur Hosentasche Sonnenblumenkerne offenbart. Einer saß rechts auf der Schulter, eine anderer links, der dritte auf der Hand, einer knabberte an den Schuhen, wieder ein anderer zupfte mich am Pulli.
Ich wußte schon, wieso ich in Erinnerung an den letzten Besuch Schmuck, Wollpullover und "gute Kleidung" zuhause gelassen hatte. Bekommen einige der Papapgeien nicht schnell genug Nachschub aus der Hand werden sie regelrecht frech. Sowohl O, als auch ich trugen an der Hand kleine Blessuren (wie schreibt man das?) von den Schnäbeln davon. So klein, wie sie sind, so kraftvoll ist auch ihr Schnabel.
Noch die meisten warteten recht geduldig auf der Schulter, auf dem Kopf oder vor einem auf der Stange auf Futternachschub. Das interessante ist ja, das die Tiere Sonnenblumenkerne in mehr als ausreichender Menge in ihren Futterschalen haben. Aber aus der Hand eines Menschen gefüttert zu werden scheint doch interessanter zu sein. Zudem sich einige Vögel gleich noch ein paar Streicheleinheiten abholen und sich genüßlich den Kopf kraulen lassen.
Ein kleiner Kandidat mit leicht gerupftem Oberhaupt hatte es mir besonders angetan. Erst abwartend, dann doch neugierig und zutraulich werdend, erinnerte er mich immer wieder an seine Anwesenheit. Dann kuschelte er sich unter mein Kinn und lies sich genußvoll mit geschlossenen Augen Kopf und Hals kraulen.
Der Beschützerinstikt wird geweckt und man möchte gar nicht mehr gehen, um sich die anderen Papageien anzuschauen. Und so waren wir nach einem wärmenden Kakao auch recht verdutzt, wie wir höflich auf die Schließung hingewiesen wurden. Gerade mal 2 Räume hatten wir gesehen. Aber der Eintritt hatte sich allemal gelohnt. 5 Euro erscheinen erst mal viel, aber der Unterhaltungswert kommt einem Theater- oder Kinobesuch in nichts nach.
3 Jahre lagen zwischen meinem letzten Besuch und dem Beschluß wieder öfter zur Vogelburg zu fahren.
Ich erinnerte mich, dass im Raum der Beos, einer der schwarzen gefiederten Wesen eine knarzende Tür nachgemacht hatte. Und so wollte ich unbedingt nach den Beos schauen. 4 Beos links im Käfig, 3 recht und die Show kann beginnen. Ein "Hallo" ist eigentlich schon unter aller Würde der begabten Stimmimitatoren.
Die Herkunft der Vögel geben sie mit ihrem Tonrepertoir genaustens wieder. Eine kindliche Stimme ("Wir haben einen Wau") hört man genauso heraus wie das Lachen einer älteren Dame, ein gelangweiltes "Ja, ja, ja", was vom Telefonat zu kommen scheint, oder ein "Guten Morgen" von der Tagestaste eines häuslichen Notrufgerätes.
Bestimmt eine 3/4 Stunde saßen wir vor den Volairen und amüsierten uns uber die gewitzten lauten Nachsprecher. Zuerst tönten sie alle durcheinenader und man verstand kaum ein einzellnes Wort. Doch als Ruhe in den Raum kam hörte man selbst die Dialekte der Herkunftsfamilien. "Koma, Komma her" und "Komm wir kuscheln" aus dem hessischen, "Ich hab dich gewarnt" aus dem pfälzerischen Sprachgebrauch und ein hochdeutsches "Mensch, Mensch" mit gesteigerter Genervtheit in der Stimme kamen klar und deutlich aus den gelben Schnäbeln. Schwieriger gestalteten sich da schon die Geräusche. Die knarrzende Tür lies lange auf sich warten, aber sie kam. Länger knobeln mußten wir da schon eher an einem Rauschen, was nicht eindeutig zuzuordnen war. Ganz einig waren wir uns nicht, ob es sich hierbei um um einen Milchaufschäumer oder eine Klospülung handelte.
Wer es nicht erlebt hat, wird es sich schwer vorstellen können, wie groß das Showprogramm der Beos ist.
Weniger den verbalen Bereich, aber dennoch den Bauchmuskelbereich sprachen die kleinen Amazonen an. In einer recht großen Freiflughalle bestürmten uns gleich 7 der grünen Papageien. Wohl wissend, dass unsere Handbewegung zur Hosentasche Sonnenblumenkerne offenbart. Einer saß rechts auf der Schulter, eine anderer links, der dritte auf der Hand, einer knabberte an den Schuhen, wieder ein anderer zupfte mich am Pulli.
Ich wußte schon, wieso ich in Erinnerung an den letzten Besuch Schmuck, Wollpullover und "gute Kleidung" zuhause gelassen hatte. Bekommen einige der Papapgeien nicht schnell genug Nachschub aus der Hand werden sie regelrecht frech. Sowohl O, als auch ich trugen an der Hand kleine Blessuren (wie schreibt man das?) von den Schnäbeln davon. So klein, wie sie sind, so kraftvoll ist auch ihr Schnabel.
Noch die meisten warteten recht geduldig auf der Schulter, auf dem Kopf oder vor einem auf der Stange auf Futternachschub. Das interessante ist ja, das die Tiere Sonnenblumenkerne in mehr als ausreichender Menge in ihren Futterschalen haben. Aber aus der Hand eines Menschen gefüttert zu werden scheint doch interessanter zu sein. Zudem sich einige Vögel gleich noch ein paar Streicheleinheiten abholen und sich genüßlich den Kopf kraulen lassen.
Ein kleiner Kandidat mit leicht gerupftem Oberhaupt hatte es mir besonders angetan. Erst abwartend, dann doch neugierig und zutraulich werdend, erinnerte er mich immer wieder an seine Anwesenheit. Dann kuschelte er sich unter mein Kinn und lies sich genußvoll mit geschlossenen Augen Kopf und Hals kraulen.
Der Beschützerinstikt wird geweckt und man möchte gar nicht mehr gehen, um sich die anderen Papageien anzuschauen. Und so waren wir nach einem wärmenden Kakao auch recht verdutzt, wie wir höflich auf die Schließung hingewiesen wurden. Gerade mal 2 Räume hatten wir gesehen. Aber der Eintritt hatte sich allemal gelohnt. 5 Euro erscheinen erst mal viel, aber der Unterhaltungswert kommt einem Theater- oder Kinobesuch in nichts nach.
3 Jahre lagen zwischen meinem letzten Besuch und dem Beschluß wieder öfter zur Vogelburg zu fahren.
Ynnette - 5. Apr, 18:03
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