Den ganzen Tag waren heute die Türen auf. Alle Knasttüren. Da Merlin begann sich an den Möbeln zu reiben und somit zu markieren sagte mir mein Bauch - auch nach der eigenständigen gestrigen Türöffnung - heute die erste Begegnung kommen zu lassen. Das Haus soll noch nicht das Revier eines einzelnen , sondern bei der Begegnung neutrales Terrain sein.
Merlin gibt sich sehr cool und gelassen, zeigt dadurch eine angenehme Dominanz. Er ist der einzige, der noch nicht gefaucht hat. Er macht sein Ding, tut so, als würde er sich gar nciht so für die anderen interessieren, belagert aber regelmäßig seine Plätze, um direkt mal mit purer Präsenz den Anspruch zu verteidigen.
Mit Tommy scheint er sich fürs erste Arrangiert zu haben. Tommy kuscht, Merlin hat das Platzrecht.
Ronja ist sehr neugierig, was das treiben von Tommy angeht. Sie läuft ihm hinterher und hat ihn im wachsamen Auge.
Amy tut sich noch arg schwer. Futter gab ich ihr oben im Bad mit geschlossener Tür, während alle anderen unten fraßen. Während die drei das Haus erkundeten und sich relativ frei bewegten hielt sie sich vornehmlich unterm Bett auf. erst jetzt gegen abend taut sie auf und kommt runter.
Mit Ronja steht sie noch sehr im Zwiespalt, beide fauchen sich an. Ronja brummt.
Wenn wir ins bett gehen, werden Merlin und Ronja wieder ins Gästezimmer quartiert und Tommy und Amy haben das Hausrecht für die Nacht.
Während ich heute morgen auf dem Thron saß, strich mit Amy um die Beine. Sie hüpfte hoch, kletterte hinter meinem Rücken um mich herum und wollte auf meinen Schoß. Dabei rutschte der Zeitschriftenstapel zu meiner rechten nach unten. Amy erschrak, verlohr den Halt, suchte halt und fand ihn in meinem blanken Oberschenkel.
Mit allen Pfoten hing sie im Fleisch und rutschte langsam mit dem Popo - die Krallen der Schwerkraft ebenfalls folgend - nach unten.
Noch völlig verdattert über den überraschenden Schmerz lupfte ich den Fellpopo, um ihn und somit meine Haut zu sichern. Amy hüpfte mit Schwung von mir runter und da tat es auch schon höllisch weh.
Ein Traum für jeden medizinisch versierten Interpreten: Kratzverletzungen von 4 Pfoten durch ein Tier mit scharfen Krallen sind in der Haut nachweisbar.
Die schnell angeschwollenen, weit auseinander stehenden Löcher weisen auf weit gespreizte Vorderkrallen hin, die das Tier tief in die Haut des Pat. versenkt hatte, um Halt zu suchen. Die bereits nach schneller Zeit entstandenen rot-bläulichen Verfärbungen um die punktuellen Schwellungen unterstreichen die Länge der Krallen und das Körpergewicht, das der Schwerkraft nach unten folgte.
Die Wundschnellverbände, mit Blut befleckt, weisen auf eine leichte, streifenförmige und punktuelle Blutung hin, die jedoch rasch geran.
Merlin lag eben lange bei mir auf dem Schreibtisch und lies es sich mit kraulen gut gehen. Im Haus war e sruhig, ich schaute eine Reportage.
Geplant war, dass wir Tommy und Amy heute Nacht draußen lassen, damit sie mehrere Stunden in Ruhe haben das Haus zu erkunden.
So brachte ich Merlin hoch, um ihn "ins Bett " zu bringen.
An der Galerie saß schon Ronja und ich warf ihr ein Leckeri zu, um sie ins "Knastzimmer" zu locken.
Plötzlich bog in mein Gesichtsfeld das Fell von Tommy und ich schaute irritiert zur Badtür. Eine Katze zu viel in der Turnusrunde. Das passte gar nicht in meine gedankliches Konzept.
Merlin bekam nichts davon mit. Er ging artig dem zugeworfenen Leckerli ins Gästezimmer folgend. Ronja folgte ohne mir auffallende Körperreaktion.
Tür zu. Safe!
Was war das denn? Die Badtür auf. Gästezimmertür auf. Reihenfolge komplett durcheinander. Ich könnte darauf wetten, das Tommy die Tür geöffnet hat.
Noch während ich grübelte sah ich im Dunkeln Amy ebenfalls auf der Galerie sitzen. Wahrscheinlich haben sich Amy und Ronja über die ecke hinweg beäugt. Unten im Büro hörten wir weder ein Fauchen noch ein Brummen.
Puh! Gutgegangen.
Huch, ich habe Temperatur.
Gestern bestimmt auch schon, wenn ich so drüber nachdenke. Das Schlafbedürfnis udn das Schwitzen brachte mich dann doch mal zum Nachmessen.
Gestern war es soweit. Ziemliche viele Kartons, Möbelstücke und 16 Pfoten haben das Revier gewechselt.
Amy und Tommy sind in den Knast "Bad" gezogen, Ronja und Merlin in Knast "Gästezimmer".
Kurz bevor es losging und die Katzen für den Umzug in Räume der alten Wohnungen eingesperrt waren merkte man ihren erhöhten stresslevel. Amy hatte sich in der Box eingekotet, Merlin hatte in wenig Durchfall. Doch alle 4 bekamen noch in den alten Wohnungen für ihren letzten Tag dort schon feliway in die Steckdose.
Da das Bad dann abends von der Temperatur dann auch noch abfiel gaben wir Amy und Tommy einen dicken Packen Handtücher in die Wanne und einen Karton auf den Boden. Heute haben sie einen Karton als Schlafresidenz bekommen und die Heizung haben wir nochmal hochgedreht.
Seit heute morgen haben wir im Turnus von einigen Stunden alle mal das Haus beschnuppern lassen.
Amy und Tommy wollten erst gar nicht aus dem Bad heraus. Sodass Flo die beiden dann "umtopfte" und auf ihren Kratzbaum trug. Dort schliefen sie ein paar Stunden und beim dritten mal erkundeten sie voller Tatendrang das Haus.
Der Katzenknaller war heute die Aufstellung des mega-Kratzbaumes.
Er reicht von unten im Wohnzimmer einen Stock höher zum Galeriezimmer. So müßen die Fellnasen nun nicht mehr das Treppenhaus nutzen, um hoch oder runter zu kommen. Tommy hatte als erstes den Dreh raus und enterte das gute Stück. Amy kennt nun auch den Weg.
Da die Entwurmung heute auch noch per Tablettenform stattfand zog sich das Füttern etwas hinaus. (Nur wer wirklich Hunger hat frisst auch eine Tablette) Merlin hatte als erstes brav seine Tablettendosis in Leberwurstmantelung genommen und lief als erster treu mir in die Küche hinterher, wo er sein Trofu bekam.
Ab morgen wollen wir dann abwechselnd die Fellnasen nachts das Haus inspizieren lassen.
Wir waren auf alle Fälle überrascht, dass die mutigen heute gar nicht so mutig waren und Amy und Merlin eindeutig die Vorläufer am ersten Tag waren.
Freunde zu haben ist was ganz tolles!
Alle haben so klasse mitangepackt. Und es war wirklich viel!
Wir freuen uns schon darauf "DANKE" zu sagen in Form eines Grilltages.
Auch wenn ich den Großteil des Ausladens rein nur mit Lotsen verbracht habe, so haben mir am Abend die Beine doch so weh getan, wie selten zuvor. Auch mein Kopf brummte gestern und heute ordentlich.
TRH hat sich ordentlich verhoben und Gringel fuhr ihn abends erst noch mal zum Spritzen in die Klinik. Gute Besserung!
Tapfer bis zum Schluß bauten Tom und UltraP noch mit Flo den Schrank auf. Dabei glänzten sie mit verbalen Schlagabtauschen, dass jegliches Radio überflüssig war.
Heute werkelte jeder in seinen Fachgebieten. Flo baute Schrank , Büro, und "Technik des Pentagons" auf ich entlud zigtausend Kisten, ordnete die Küche, fütterte "das Biest" zum ersten Mal, ("Das Biest" = Begriff für die Waschmaschine aus Sicht derjenigen, die sie beim Umzug tragen müssen) und öffnete im Turnus von mehreren Stunden die "Knasttüren" der Fellnasen.
Ich denke wir können wirklich zufrieden mit dem heutigen Tag und unserer jeweiligen Arbeit sein!
Was ich geträumt habe? Hmmm es war irgendwas mit Gringel, TRH und E3. Der Rest der Nacht bestand aus herumwälzen und ungewohntes Licht der Laterne ignorieren.
So langsam kommt die "heiße Phase".
"Das hat nun Zeit2 zählt nciht mehr. Es geht über in "Was brauche ich in den letzten Tagen". Es muß gewaschen und gepackt werden für den "Übergangskoffer".
Das Gesuche geht auch schon langsam los. Meine Teedosen sind in den hintersten Kisten bereits verpackt. Nervig sind diese kleinen aber anscheinend doch untrennbaren gegenstände, die man anschaut, sowohl beim Ein- als auch beim auspacken und denkt "Ach Gott, wo soll denn das nun hin?"
Es wird ausgemistet was bei 2 Haushalten überflüssig ist. Manches recht spontan, manches erledigt sich von selbst, da es im letzten Moment den Geist aufgibt.
Wir müßen aufpassen, dass wir trotz "ausnahmezustand" Zeit für uns haben, uns nciht anzicken. Die Arbeit des anderen schätzen und auch nicht vergessen mal ein Lob auszusprechen. die arbeit des anderen ist nicht selbstverständlich.
Paralell läuft noch die "2. Baustelle" - C. will eine Woche nach uns ja auch noch umgezogen werden.
So hat Flo gestern mit einem Kumpgel Laminat verlegt und ich habe 7 Expedit-Würfel im neuen C-Heim aufgebaut.
Abends hat Flo Steckdosen gesetzt und ich habe den Staubsauger geschwungen.
Die zeitweilige Baustelle schaut nun langsam wieder aus, wie bei der Besichtigung. Nur eben schöner, da 2 Räume gestrichen sind und der Teppich schönem weißem Laminat gewichen ist.
Heute heißt es für uns beide packen, packen, packen.
Während ich es genieße zu Schweigen höre ich zum zweiten Mal HaPes Pilgerreise auf dem Compostela. Beim ersten Mal schon war ich berührt und fasziniert. Gerade bei solchen Büchern lohnt es sich das Hörbuch zu genießen mit der Stimme des Schreibers.
Und nun beim zweiten Mal achte ich auf andere Dinge, entdecke anderes und vielleicht für mich interessantes.
Das Zwischenmenschliche und das was im inneren von HaPe passiert fasziniert mich. Stellenweise berührt es mich emotional.
Auch ich bin dabei mich auf eine Reise zu begeben. Das erste Mal mit einem anderen Menschen zusammenzuleben, den ich gewählt habe. (Also nicht meine Familie)
Der Vergleich vom Jakobsweg und dem zusammenziehen mit Flo ist vielleicht völliger Käse und doch hat er seine Parallelen.
Das Pilgern reizt mich. Macht neugierig.
Das was er "als Wunsch ans Universum" erklärt bekommen hat und selbst erfahren darf kenne ich. Ich habe es das erste mal vor ca. 2 Jahren gehört.
Die Frau, die es mir erzählte hat so mit wenig Geld ihre Wohnung eingerichtet. es hat eine Weile gedauert, aber es wurde genauso , wie sie es sich gewünscht hatte. Mit genau der Truhe, dem Tisch, dem Bett.....
So überlege ich mir, was ich mir wünsche. Und das was mich erstaunt, ist, dass es gar keine Ziele sind, die ich mir wünsche. Es sind die Wege, um die Ziele selbst zu erreichen.
Um es einfach zu halten und nicht zuviel zu verraten nehme ich als Beispiel mal einen Pflaumenkuchen. Ich wünsche mir nciht den Pflaumenkuchen, sondern das Rezept, um zu wissen, wie ich ihn zubereite.
Wünschte ich mir den fertigen Kuchen, so würde ich mich selbst darum bringen, die Erfahrung der Zubereitung des richtigen Hefeteiges zu üben, das Besorgen der Pflaumen oder um den Duft im Ofen bringen.