Sonntag, 1. April 2007

Mit Oma auf der Vogelburg

Entspannen, Ausruhen, Raus, Natur....
-->Lust auf die Vogelburg.
Oma wartete aber auch darauf, dass cih mal wieder was mit ihr unternehme.
so versuchte ich beides zu verbinden und fragte sie.
Zu meinem Überraschen freute sie sich und wollte mich abholen. (Sie fährt mit 89 ja immer noch auto. Ob ich das gut finde, ist ein anderer Punkt)
Nun stand erst mal Wohnungschaosbeseitigung an. Oma war noch nicht in der Wohnung und wollte bestimmt endlich gerne einen Blick riskieren, wie ihre Enkelin denn nun nach dem 3 Umzug so haust.

also schnell aufgeräumt, geputzt, gestaubsaugt, nebenher noch Gelee gekocht und Treppendienst absolviert. Es blieb nicht mehr wirklich Zeit mich noch ein wenig an meinen Skripten auszutoben, da kam sie schon.

sie kämpfte sich die Treppen hoch und machte hie und da eine kleine Verschnaufpause.
Sie bewunderte beim Blick durch die Tür nicht etwa die Dachschrägen, oder die schicken Dachbalken. Nein die alte Truhe fiel ihr direkt ins Auge und eine alte Kinderbank, die ebenfalls im Eingangsbereich steht.

Oma setzte sich kurz auf das "süße Sofa" (Das Sofa ist blau und riesig - nicht süß. Aber nun gut.)
"Süß" schmeckte dafür das Weingelee, das ich ihr zu probieren gab um meine Hausfraulichen Qualitäten zum besten zu geben.

Aus Sicherheitsgründen wollte ich lieber fahren. Wir einigten uns, dass ich mit ihrem Auto fahren würde (Meine Argumente, von wegen mal chauffieren lassen, ich könne ja auch Autofahren, etc. waren schlagkräftiger)

Im Oma-fährt-mit-Fahrstil steuerte cih das Schlachtschiff von Bora also Richtugn Taunus. Peinlicherweise nickte Oma ein paar mal vorwärts während ich mich an den kurzen Kupplungs- und Bremspedalweg gewöhnte. "Soll ich doch fahren?" - "Nee, Oma geht schon, bin den Boras lange nicht gefahren, bei meinem Golf ist das alles bisserl anders."

Auf der Autobahn fahre ich betont die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit, wenn nicht drunter und reihe mich zu den LKW`s und Campingwagen nach ganz rechts. Die kurvige Landstraße gehts weiter und nach der x-ten Wiederholung meines Stammbaumes und deren Kranken- Berufs- und Familiengeschichten kommen wir an.

"Soooooo voll kenne ich das hier aber nicht" seuftze ich und suche einen Parkplatz. Nie wieder am Wochenende hierher versuche ich mir noch zu merken und rangiere das Auto halb in den Acker eines Seitenweges.
An der Kasse beeindruckt mcih ein riesiger Hund, der seine Pfoten auf die Theke legt, als ob er nun das Eintrittsgeld abkassieren wolle. Der Besitzer von Hund und Vogelburg schubbst die riesige Hundedame herunter und bedankt sich fürs Geld.

Ich freue mcih den kleinen Kopfgerupften Amazonen in der "Höhle" wiederzusehen und stürme mit Oma durch den Eingang biete Oma artig meinen Arm zum Festhalten und gehe bedächtig zum Eingang.

Der Kopfgerupfte sitzt bereits bei einem Mädchen auf den Arm und hat wenig Interesse an mir. Dann freue ich mich halt auf "Bäh". Ich zeige Oma, wie man die kleinen grünen Geschöpfe mit den Sonnenblumen füttert. Sie tut es mir nach, aber wohl eher um mir einen Gefallen zu tun.
Eine Amazone zwickt mich in den Finger, was Oma zum Anlass nimmt weitergehen zu wollen. Gerne hätte ich mich in Ruhe für ungeplante Zeit auf die Steinbank gesetzt. "Alleine wiederherkommen" notiere ich im Geiste und halte Oma die Tür auf.
Durch das Unterhacken von Oma sehe ich den Untergrund mit anderen Augen. Der Pflasterboden ist wackelig und sie benötigt wirklich den Halt meines Arms und ihres Stockes.

Wir machen Halt vor einem Käfig und ich lege Oma ein paar Körner hin. Ich beobachte sie beim Füttern. sie schwätzt ein wenig mit den Tieren, schimpft mit ihnen , wenn sie sich um den besten Futterplatz streiten und droht dem Streithammel sogar mit demStock.
"Ob es das letzte mal ist?" denke ich und fotografiere sie beim Füttern.


Naiv wie ein Kind , glaubt sie einschreiten zu müßen, wenn die Papageien ihre Rangordung ausmachen und sich gegenseitig hacken.
Ruhelos wirkt sie, kann nicht lange an einem Platz bleiben und einfach nur zuschauen. Nur bei den Beos zwinge ich sie dazu, indem ich ins Gespräch mit Besuchern und Beos komme. Ich spiel alte Handyaufnahmen vor dne Beos ab und animiere sie dadurch dazu das gehörte nachzusprechen, der anderweitig darauf zu reagieren.
Bestimmt 45 Minuten hockte ich beim letzten mal mit Okiy hier. 15 Minuten schaffe ich es mit Oma.

Bei Cappuchino und leckerem Kuchen geht ihre Unterhaltung über Manes Tod, die Amerikanische Familie, den Krieg und unseren Stammbaum weiter. Dafür keine Themen wie Abitur, missratene Töchter und andere Schallplatten.
Die Unterhaltung ist trotz ihrer Depressivität entspannt. Wir genießen die Sonne.

Insgesamt war es besser als ich dachte. Stunden mit Oma strengen mich immer an, machen mich müde und entziehen meine Energie, aber heute ging es direkt.Oma war relativ gut drauf und ich durfte ein paar nette Stunden mit ihr außerhalb ihrer Wände verbringen.

Geleeküche

Marmelade kochen hatte mich schon immer gereizt. Aber die Arbeit , die ich dahinter ahnte schreckte mich ab.
Dann las ich mal irgendwo, dass man aus Apfelsaft Gelee machen könne.
Nun traute ich mich endlich dran und bekam tolle Ideen zum Verfeinern und Ausprobieren. Jedesmal benutzte ich dazu den 1:2 Gelee von irgendeiner günstigen Marke.

Apfelsaftgelee:
1250 ml Naturtrüber Apfelsaft vom Aldi
ein Päckchen (500gr) 1:2 Einmachzucker
Holundersirup von IKEA (Der Topfboden war eben so bedeckt)
ein paar Blätter Frische Minze
ein Tütchen Zitronensäure


Rotweingelee:
750 ml Rotwein
1/2 Päckchen (500gr) 1:2 Einmachzucker
eine Stange Zimt
4-5 Blätter der Rosengeranie
ein Tütchen Zitronensäure

Weißweingelee:
750 ml Weißwein
1/2 Päckchen (500gr) 1:2 Einmachzucker
4-5 Blätter der Rosengeranie


Tropicgelee:

1 Tüte TK-Obst (Tropical) vom Aldi
ein Päckchen (500gr) 1:2 Einmachzucker
ein bisschen Acerolasaft
ein Tütchen Zitronensäure

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