Wer eine Woche alte Hühnerrerste aus dem Müll fischt, die anstatt Gefieder einen bunten Pelzmantel angesetzt haben darf sich nicht wundern, wenn einem das ganze wieder durch den Kopf wandert.
Merkwürdigerweise gab es heute abend noch kein Tönchen der Hungerbekundung.
Die Vorbereitungen für das Frühstück waren fast abgeschlossen und ich räumte schon mal auf, was nicht mehr gebraucht wurde. Ein Mädchen (9) fragte ich, ob es die beiden Löffel des Schokocremeglases haben wolle. Freudig setzte sie sich an den Tisch und nahm mir die Löffel aus den hingereichten Händen.
Mittlerweile mit meinem Frühstück beschäftigt merkte ich irgendwann, dass sie sie Schokocreme gar nicht ableckte, sondern vielmehr die Löffel eingehend betrachtete.
Nach einiger Zeit platzt es aus ihr heraus: "Ynnette, wenn ich hier rein schaue ist alles Spiegelverkehrt. (Sie streckt mir die vertiefte Seite des Löffels hin) Wenn ich da reinschaue, ist alles normal. (Sie zeigt mir die gewölbte Seite)
Ich sage ihr die Bezeichnungen der Worte "konkav" und "konvex". Die Eigenschaften beider Worte hat sie ja schon völlig alleine herausbekommen. Mithilfe einer Eselsbrücke kann sie sich die Zuordnungen merken. Die Schokocrme ist völlig in den Hintergrund getreten.
Auch an den nächsten Tagen holt sie sich wieder einen Löffel und testet die Worte und die Spiegelungen aus.
Physik am Frühstückstisch....