Paps

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Zeilen an Papa...

...zu schreiben können ganz schön weh tun. Und Weihnachten kann ich ihn nicht sehen. Ich bin eine Virenschleuder und er kommt die Tage ins Zelltief. Jeder Kontakt mit kranken Menschen ist für ihn eine richtige Gefahr.
So habe ich ihm nun ein paar Zeilen geschrieben, die mir wichtig erscheinen.
Für die Geschichte, die ich dazugelegt habe benötige ich dringend noch Bohnen.

(Geschichte werde ich hier auch demnächst bloggen)

Montag, 15. Dezember 2008

Nicht blos Schoko drin

Warum öffne ich nicht die Türen der Adventskalender? An der Schokolade kann es nicht liegen. Sie ist lecker und irgendwie könnte ich derzeit jeden Tag kiloweise Schoko inhalieren.
Oder ist es das Öffnen, dass mir jeden Tag bewußt macht, wie Weihnachten näher rückt? Ich mag bestimmte Momente an Weihnachten und es gibt viele Momente die ich nicht mag. Es fängt schon damit an, dass ich nicht weiß , wohin mit mir.
Tom will morgen mit Paps reden, was der gerne tun würde. Ich habe vorgeschlagen, dass ich mit C. feiere, er und T. mit Paps. Und Oma muß ich da auch noch irgendwie reinbasteln. Ich muß das auf mich zu kommen lassen. Dass was ich gerne hätte, hatte ich zuletzt in meiner Kindheit.
Blöd irgendwie, was ein Pappding mit Schoko gefüllt so zutage führt.

Papaschleuse

Da ich nen Infekt habe und Paps tierisch aufpassen muß, nicht krank zu werden, habe ich ihm eben seine Wäsche und ein paar Einkäufe vor die Haustür gestellt und bin wieder gefahren. Das ist echt doof. Nun ist er zuhause und ich kann ihn nicht besuchen.

Freitag, 12. Dezember 2008

Guten Abend

"Hallo Tony, Paps ist heute nach Hause gekommen. Nach vollen 4 Wochen!"
- "Das freut mich aber, was machst du heute abend noch?"
- "Mich freuen!"

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Nach 3 Wochen die erste frische Luft

Ohne Kabel oder Schläuche. Mit dem Rolli zur Dachterrasse und endlich wieder frische Luft geatmet. Und wenn alles gut geht, dann darf Paps am Freitag endlich mal wieder heim.

Sonntag, 30. November 2008

1. Advent

Paps geht es recht gut, er konnte wieder ein wenig herumlaufen. Er hat heute noch einen Besuch der besonderen art, worauf ich eventuell später eingehen werde.
Später besuche ich Oma und meine Mutter. Und heute abend bekomme ich einen besuch der besonderen art. Ich freue mich wahnsinnig und hoffe "das die Welt nicht untergeht". Denn erst dann glaube ich dass er da ist!
Draußen schneit es und ich höre nun einen Agatha Cristie Krimi und bastel Weihnachtskarten.
Nebenbei läuft die Waschmaschine und Wohnungsputz habe ich gestern schon erledigt.
Heute scheint die Welt wirklich in Ordnung zu sein.

Euch allen wünsche ich einen schönen ersten Advent!

Dienstag, 25. November 2008

Es ist nicht der eigentliche Krebs

Es sind diese immer wieder kehrenden und sich häufenden Hiobsbotschaften der Begleiterscheinungen, die es so schwer machen. Paps ist nun seit über 3 Wochen in der Klinik und der Termin der kurzzeitigen Entlassung bis zur nächsten Chemo wird immer wieder aufgehoben, weil was dazwischen kommt. Heute morgen hätte er gerne gehabt, dass einer von uns beiden bei ihm gewesen wäre. Doch die Schwestern hatten gut zu tun und er war selbst nicht in der Lage. Das ist das was weh tut; Hinterher zu erfahren, dass er einen gebraucht hätte.

Mittwoch, 19. November 2008

Meine Tränen wollen nicht fließen

Ich weiß nicht wann endlich mal die Tränen kommen können, alle, die ich in mir immer wieder aufkeimen fühle und die dann, wenn ich nicht im auto sitze, auf der arbeit bin, mit jemandem spreche oder ich im KH bin, endlich ungehemmt laufen könnten, dann aber nicht wollen.

Sonntag, 16. November 2008

Alltagsengel

Ich bin baff, was derzeit an kleinen Helferlein auf mich zukommt. Meine Nachbarn von gegenüber haben ja den Autoschlüssel, um mein Auto umparken zu können, wenn ich in ihrer Einfahrt stehe.
Mein Trockner springt bei Überhitzung immer wieder auf und muß repariert werden. Eben rief mich meine Vermieterin an. Beim neuen Gehalt Anfang Dezember kann ich jemanden anrufen, den sie mir empfohlen hat, der dann den defekten Temperaturstab austauschen kann. Nun bietet sie mir an, dass ich ihren Trockner solange benutzen kann. Über meine Steckdose, das Verlängerungskabel hat sie mir schon hingelegt.
Mir fehlen die Worte!

Samstag, 15. November 2008

Paps, mein Umfeld und Gedanken

Die Nachbarn von gegenüber sind sowas von lieb. Wenn ich nun später nach hause komme gibt es oft keine Parkplatz mehr, da die Besucher des naheliegenden Lokals alles besetzen. Die Nachbarn haben mir nun erlaubt in ihrer Einfahrt zu parken. Damit sie mich nicht "stören" müßen, wenn sie raus wollen, haben sie meinen Ersatzschlüssel genommen um dann selbst mein auto umzuparken.

"Vorgewarnt" durch eine meiner Kolleginnen nahm sich meine Chefin viel Zeit für mich. Sie sagte: "Arbeiten kannst du noch dein ganzes Leben, aber dein Papa braucht dich jetzt" so kann ich also jederzeit, wenn ich das Bedürfnis habe zu ihm fahren und für ihn da sein. Ich bedankte mich, doch sie meinte, das wäre selbstverständlich. Ich würde doch genauso reagieren, wenn es eine meiner Kolleginnen so treffen würde.
Solche Menschen sind wirklich ein Geschenk. Ich spüre irgendwie, wer ähnliches erlebt hat, oder gerade selbst mitmacht. Die Reaktionen sind irgendwie anders. Es sprudelt manchmal aus mir heraus, Tränen kommen dazu und der Gegenüber nimmt sich Zeit. Es müßen keine schlauen Sätze kommen oder versuche des Tröstens, sondern einfach das Zuhören, das Dasein für mcih tut unwarscheinlich gut und lässt mcih im Laufe des Gespräches meine Tränen trocknen.

Gringel hat heute Geburtstag und ich freue mich auf die feier. doch ich weiß noch gar nicht, wie ich reagieren soll, wenn meine Freunde fragen, wie es mir geht. Es entsteht so eine traurige Stimmung, eine Stille, die mir furchtbar unangenehm ist. Mein Umfeld trägt das irgendwie mit mir. Ist da für mich. Doch es liegt an mir, zu signalisieren, wenn ich wieder Alltag und Gegenwart haben möchte. Das fällt mir sehr schwer. Meine Freunde lassen Paps lieb grüßen, teil kennt er sie gut und ist per Du, teils muß ich ihm erst erklären, wer da Grüße ausrichtet.

C. rief mich nun schon ein paarmal an, um zu fragen, wie es mir geht. Doch eben erst habe ich eine SMS geschrieben, dass es mir nicht gut geht, ich aber noch nicht drüber reden möchte.

Echt scheiße, mit dieser zerrissenen Familie.
Gestern lag ich auf dem Paps Bett während er Abendbrot aas und sich mit seinem Freund unterhielt. ich beobachtete ihn, wollte mir sein Gesicht einprägen. Meist fällt mir sein Alter gar nicht auf. Ein Papa ist eben immer irgendwie ein bisschen älter. Aber richtig alt? Ich weiß nicht, wann man das von seinen Eltern sagen kann. Ich glaube, dass ist ein subjektives Empfinden und hat nichts mit dem Lebensalter zu tun. Tom und ich haben auf alle Fälle festgestellt, dass unsere beiden Elternteile im Laufe der Zeit an Attraktivität um einiges dazugewonnen haben. Wir schauten Fotos aus den 70ern an und schmunzelten über die Hornbrillen, die Turmfrisuren und die Kordhosen.

Gestern liefen Paps Freund, Paps und ich über den Dachgarten des Krankenhauses. Er nahm uns beide an die Hand. Es war komisch aber irgendwie auch schön und nah. Ich weiß, dass er aus solchen Momenten zehren kann, da ihn die Nähe stärkt. Und ich mag die großen Hände. also ist es wohl auch nicht komisch oder merkwürdig. Für andere vielleicht, die uns da so laufen sehen. wir können offen über alles reden und nichts wird dem anderen krumm genommen. Das macht es leichter. Meine Tante hat ein buch geschickt mir Geschichten über den Tod. Ein esoterisches Buch. Und eine wundervolle Karte, mit einem Bild, wo ein Mensch mit erhobenen Armen in ein wunderschön gemalten helles Licht schaut. Das hängt nun an seinem Bett.
Die Ärzte haben gesagt, er soll seine "Dinge"schnellstmöglich Regeln. Ich ahne glaube noch gar nicht, was da alles dazugehört. Ich glaube auch, dass wir erst mal versuchen uns mit dem "Wort-Case" abzufinden , um uns dann über jeden Monat neu zu freuen, den er noch da ist.

Heute hat die Chemo wohl begonnen und ich werde gleich hinfahren und gucken, wie es ihm geht.

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