Paps

Mittwoch, 25. Februar 2009

Neue Station

Paps wurde heute erneut interviewt und die Damen und Herren baten auch um ein Gespräch mit mir und meinem Bruder. Na da bin ich ja mal gespannt.
Papa ist zum durchchecken heute Abend in die Klinik gefahren worden. Nix akutes. Für mich ist nur schon irgendwie merkwürdig, dass er nun nicht mehr auf der Station für Lungenfunktion liegt, sondern auf der Palliativstation. Er fühlt sich wohl auf der Station. Ein bisschen wie Urlaub. Aber ich wußte ja schon von okgi und Paps, dass die Station eine sehr angenehme Atomsphäre hat. Werde die Tage dann mal mit Mundschutz hinfahren.

Freitag, 30. Januar 2009

Papa hatte die Schlußworte des Beitrages

In Frieden möchte er sterben, ohne kämpfen zu müßen. Unter anderem kämpfen mit dem Bundesgerichtshofes, da ein Gesetz, was seid 2 Jahren beschlossen ist nicht von den Krankenkassen umgesetzt wird. Es ist entwürdigend.

Samstag, 24. Januar 2009

Mit Paps zur Abtei St. Hildegardis

Papa hatte lange schon den Wunsch gesäuert zur Hildegardisabtei nach Rüdesheim zu fahren. Kräftmäßig ging es nun heute. Mit der Sauerstoffflasche auf dem Rücken hatte er was von einem Astronauten auf Weltallbesuch. Gestürzt auf seinen Freund, mich, den Stock oder den Rollator schlug er sich echt tapfer und lief auch da Stück vom Parkplatz.

In der Kirche ist ein riesiges Gemälde von Jesus, dass den Besuch empfängt und mit ausgebreiteten Armen einen in Empfang zu nehmen scheint. Für Papa ist dies ein Ort der Besinnung und der im Kraft gibt. Er zündete 3 Kerzen an und schritt langsam nach vorne. In der Bank sitzen begann er zu weinen, was mich emotional mehr als mitriss. Der Moment war emotional und für mich nur schwer auszuhalten. Aber so wichtig für ihn. Ich ahnte, was in ihm vorging, was sich später bestätigte, als ich laß was er ins Gästebuch geschrieben hatte.

Auf dem Weg nach draußen waren wir alle drei am weinen, was ein merkwürdiges Bild für die anderen Besucher abgegeben haben muß. Im Lädchen kaufte ich noch schnell ein bild vom Gemälde und legte es ihm später auf sein Kopfkissen.
Anschließend gingen wir Essen und Papa lud uns ein.
ein fast normale Situation, wäre da nicht der Sauerstoffschlauch und der Kahlgeschorene Kopf gewesen.
Auf dem Rückweg zum auto, gestützt auf Stock und den Freund meinte er:
"Mein Gott , jetzt komme ich mir wirklich vor wie ein Opa, der 80 ist."
- "Naja", konterte ich, "Du bist ja auch bald Opa"

Mittwoch, 21. Januar 2009

Paps im TV

Eben wurde er von einem Fernsehteam interviewt, zum Thema betreute Palliativmedizin zuhause. Auch ist vorgesehen, ihn über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Er meinte, natürlich wäre er dazu bereit, solange er anderen damit helfen könne. Die Art der Betreuung sei noch ziemlich neu und somit für viele unbekannt.

Dienstag, 6. Januar 2009

Ich habe Angst

vor den nächsten Monaten.
Morgen ein Gespräch in großer Runde mit dem Chefarzt für die nächste Planung. Ich bewundere Paps, wie er alles loslässt.

Montag, 5. Januar 2009

Zwischenstand nach 1/4 Jahr

Wenn jemand aus dem Krankenhaus vorerst entlassen wird, heißt das nicht immer was Gutes. Beim Telefonat hatte ich kurz das Gefühl mir schwimmen die Beine weg. Doch irgendwie hatte ich schon vorher ein merkwürdiges Gefühl dabei und habe mich auf die Aussicht der Entlassung Mitte der Woche nicht freuen können.
Projekt "Hoffnung". Ergebnisse vom "Zwischenstand" folgen morgen und ich fahre nach der Arbeit hin und habe ein wenig Angst davor.

Samstag, 3. Januar 2009

Krankenhausleben

Paps wird schon liebevoll nicht mehr als Patient auf der Station bezeichnet, sondern zum Inventar gehörend.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Sätze wie "Das wird schon wieder"...

...kotzen mich an. Das ist wie nem Kind vor ner Spritze zuu sagen "Das tut nicht weh." Das ist kein Mitgefühl, das ist falsche Hoffnungssplitter versprühen gepaart mit Unwissenheit. Passiert es aus Hilfslosigkeit mag ich es noch verzeihen. Aber ansonsten widert es mich derzeit an. Es kostet mich immer wieder Überwindung und Trotzigkeit höflich zu bleiben und den gegenüber aufzuklären, das das eben nicht mehr wird.
Da sind mir die Menschen lieber, die mir mir sagen, dass sie nicht wissen, was sie sagen sollen, nicht wissen wie sie reagieren sollen und manchmal mich nur aus tief empfundenem Mitgefühl mit Tränen in den Augen sprachlos anschauen. Damit kann ich besser umgehen. Da darf man auch zusammen mal ein Tränchen kullern lassen.

Jahreswechsel

Die Schleusen sind wohl endlich geöffnet. Ein philosophischer Gedanke gestern Abend von Paps brachte mich zum Weinen und aufhören wollte es irgendwie gar nicht.
Dennoch fuhr ich zur Party von Gringel und TRH. Gringel holte mich nach einer Hilfe-SMS aus dem Auto. Ich war verquollen und rotgeweint. Meine Freunde und Bekannten, die auch da waren begegneten mir wirklich lieb.
Um kurz vor Mitternacht entschloß ich mich doch hoch in die Klinik zu fahren. Paps war eingenickt und ziemlich am Schwitzen.
So saß ich dann eng an ihn gelehnt auf seinem Bett und wir schauten raus in den angrenzenden Stadtteil. Die Raketen waren wirklich schön, keine Tschechischen Schläger sondern bunte Funken hoch am Himmel.
Was sagt man sich dann zu Silvester? Ich habe ihn gefragt. Ein frohes Jahr, mit dem Wunsch, das es doch immer wieder die kleinen schönen Momente sind, die das Leben lebenswert machen oder ein gesundes Jahr, um ihm all die Schmerzen zu ersparen, die er in den letzten Wochen hatte.....
So wünschte ich ihm ein frohes, gesundes Jahr und wir beide wußten, das es eine andere Bedeutung hatte, als wenn es jmd anderes gesagt hätte.
Es tat gut, doch noch mal hingefahren zu sein und die Nähe mit ihm zu genießen. Ohne ständig die Tränen laufen zu lassen.
Dafür ist meine Erkältung wohl zurückgekommen. Ich fühle mich leer, unendlich traurig und bin sehr zwiegespalten was das neue Jahr angeht. Einerseits freue ich mich, habe Hoffnung, das es auch gutes bringen wird. ich weiß, das ich die kleinen Momente bewußter wahrnehmen werde. (So sehr freute er sich über den leckeren Multivitaminsaft, um den er mich bat, als hätte er ein 5-Sterne-Menü bekomen). Doch es macht mir auch Angst.
Es geht mir momentan nicht um das Loslassen. Es geht mir darum, "wie" Paps gerade lebt. So ohne Lebensqualität. Mit Schmerzen und Angst vor Luftnot, schwach, mit so wenig Appetit und am ausgezehren. Ich wünsche ihm einen anderen, eine würdevolleren Lebensabend.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Weihnachten im Krankenhaus

Ach Scheiße! Fieber und Husten, für uns ein Grund zuhause zu bleiben, Paps muß deshalb ins Krankenhaus.
Und ich bin immer noch nicht in Ordnung, sodass ich mir wohl einen Mundschutz geben lassen muß, wenn ich ihn besuchen mag. Echt doof.

Aktuelle Beiträge

Eine der besten Filmszenen...
Hi, hab grad nach genau dieser Szene geckuckt. Hatte...
Michi (Gast) - 4. Mär, 22:41
Hallo Karin
schick dir doch mal eine Email an ynnette at gmx ....
Ynnette - 25. Jan, 19:19
MM Lebenskette
Liebe Ynnette, die Montessori Kette schaut wirklich...
Karin (Gast) - 25. Jan, 12:24
Schade eigentlich, findest...
Schade eigentlich, findest Du nicht? gerade diese...
Jule (Gast) - 25. Sep, 22:08
Ja!
mich gibt es noch. Bin nicht verschollen. Mir gehts...
Ynnette - 21. Jun, 10:19

Ein Gedanke, ein Wunsch, ein Gedenken

Mein Senf bei Anderen

Hallo Karin
schick dir doch mal eine Email an ynnette at gmx ....
Ynnette - 25. Jan, 19:19
Ja!
mich gibt es noch. Bin nicht verschollen. Mir gehts...
Ynnette - 21. Jun, 10:19
in pdf
http://www.epubli.de/proje cts/anleitung/stepbystep Was...
Ynnette - 1. Mär, 17:26
O wei
Das macht echt Angst! Dankeschön fürs zeigen!
Ynnette - 24. Jan, 19:57
Dankeschön, ihr zwei
Lara: alles wird gut. Mein Optimismus ist nach wie...
Ynnette - 23. Jan, 10:43

bilder

www.flickr.com
This is a Flickr badge showing public photos from Ynnette tagged with Ynnette. Make your own badge here.

Web Counter-Modul


Status

Online seit 6905 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Mär, 22:41

Suche

 

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

RSS Box


16 Pfoten
about
Arbeit
Bohnen
cameracleaning
Chatnotizen
d.
Entfruster
Erinnerungen
Erkenntnis des Tages
Fotografie
Fundstück
Hochzeit
Kindermund
Lesung
Manchmal...
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren