Montag, 23. Juni 2008

Tschaka 3/3

Die Aufregung und Anspannung wuchs nochmal mächtig. Um 14 Uhr am letzten Freitag schauten wir 5 aus der ersten Gruppe nochmal kurz in den Prüfungsraum und wurden dann nach unten in den Bildungraum begleitet, um dort unsere Materialien zu ziehen und vorzubereiten.
Ich spürte merkwürdigerweise die Rückenstärkung aller , die an mich dachten und Daumendrückten.
(Hier die Karte meiner Kollegen:)


So zog ich zu jedem Bereich mein Filmdöschen mit den Aufgabenstreifen und haarte der Themen, die da kommen sollten. Ich fluchte innerlich bei den Materialprinzipien zu den Geräuschdosen, dachte dann aber "Mut zur Lücke" und nutzte die Zeit, um mich vorzubereiten. Die anderen Materialien waren mir gut vertraut und versprachen "gut da durch zu kommen".
Die Mündliche war ein fachliches Gespräch, was ich sehr interessant fand und Sicherheit bekam. Die praktischen Darbietungen klapperte ich eine nach der anderen ab, innerlich zum zerreißen angespannt und kurz vorm Platzen.

um 16 Uhr war es soweit. Wir warteten draußen und Herr Völkel (Cheefe des Ganzen)verkündete uns unsere Ergebnisse. ich wußte das sich die Anspannung irgendwann lösen würde, wollte das aber eigentlich mit mir alleine ausmachen.
Doch just, als Herr Völkel seinen Satz beendet hatte, wir hätten es alle 5 geschafft, löste sich ein dermaßen großer Stein aus meinem Inneren, dass er schirr hörbar zu meinen Füßen krachte und den Tränenstrom freien Lauf lies.
Einzeln besprach er kurz mit jedem die Ergebnisse. Ich hatte überall "+" oder "++", obwohl ich bei der schriftlichen fast ein Thema verfehlt hatte.
Er kommentierte meine Leistungen: "Sie sind kein durchschnittlicher Mensch, das können Sie sich nun interpretieren wie sie wollen".
M. schloß als Kursbeste ab, was mich sehr freute.

Der Weg zu Oma (doch kein Bruch, nur eine Prellung) ins KH war sehr Tränenreich und lies es einfach zu, wie nach und nach die Anspannung sich von mir löste und herabviel.

Die Diplomfeier am Samstag konnte ich dadurch aber locker genießen und in mich aufsaugen. die anderen, die kurz zuvor geprüft wurden machten doch einen recht platten Eindruck.
Ich genoss es, die nächsten 24 bei meinem Bruder und Schwägerin in spe zu verbringen! Gefüllt mit fleißig Diskussionen über Pädadogik, Kindererziehung und vielen anderen Dingen, angereichert durch mächtig Cuba Libre und lecker Essen.

Das Diplom schaut mächtig schick aus und erfüllt mich schon mit Stolz.


Die 1 1/2 Jahre mögen für Außenstehende schnell umgegangen sein, für mich waren sie wahnsinnig Zeit- und Arbeitsintensiv und spürbar lang. Das was der Kurs in mir ausgelöst hat, ist wohl nicht mit einer anderen Fortbildung zu vergleichen, da ein Umdenken in der Wahrnehmung von Kindern stattfindet. Ich bin dankbar für die Erfahrung, auch wenn es teils harte Nächte brachte. auch lagen diverse soziale Kontakte brach, die es nun gilt wieder zu pflegen. Es ist ein Anfang. "Nun wissen Sie, wie wir Kupplung, Bremse und Gas funktionieren, fahren müßen Sie nun selbst."
Ich freue mich morgen wieder auf auf die Arbeit zu gehen und mein Gelerntes weiterhin umzusetzen.
Meine künftigen freien Wochenenden? Ich möchte ausschlafen, vor und hinter der Kamera stehen und Zeit mit meinen Freunden verbringen. nur um meine Wohnung mache ich mir ein wenig Sorgen. Selten war sie so aufgeräumt, wie an Lernwochenenden.

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