Montag, 9. April 2007

Hortausflug im Wald

Wie eine Slalomläuferin beim Winteralpin sah sie aus, als sie sich überschlug. Die Beine in der Luft rollte sie über ihren Nacken und blieb laut schreiend liegen. Mit mehreren Kindern war sie einen abschüssigen Waldweg hinuntergerannt und dabei gestolpert.

Meine Kollegin und ich liefen zügig zu ihr. Während wir die anderen Kinder weiter unten sich schon mal die nächste Station anzuschauen baten, begann ich mir einen Überblick über ihre Verletzungen zu machen. Das erste mal nun machte ich einen Bodycheck bei einer Erstklässlerin. Sorgsam prüfte ich mit System alle Körperteile, Knochen und Gelenke. Ein paar wenige Blutstropfen traten aus ihrer Nase und ich rechnete mit dem Schlimmsten, setzte in Gedanken den Notruf ab und schätzte ab, wie lange ein Notarzt in den Wald brauchte, legte mir zurecht, was weiter zu tun sei.
Doch ein Schutzengel schien uns begleitet zu haben. Sie hatte nur viele Schürfwunden und einen gehörigen Schrecken bekommen. Das Schreien wandelte sich in ein Schluchtzen. Tapfer lies sie sich verbinden und trösten. Meine Kollegin reichte mir die Sachen aus der Erstenhilfetasche.
Schürfwunden an beiden seiten der Hände, an der Brust, eine kleine Risswunde an der Lippe, Schrammen auf der Nase..... Sie konnte einem wirklich leid tun.
Die anderen hatten derweil wirklich schön begonnen zu spielen, und fragten erst hinterher, wie es ihr ginge.
Nach telefonischer Rücksprache (gelobt sei mein Handy) mit Elternhaus und unserer Chefin nahmen wir einen leichteren Weg und liefen langsam zurück.
Wir beobachteten sie sorgsam um auf auftretende Schmerzen direkt reagieren zu können.
Eine Weile lief sie neben uns, verfroren, verschrocken und einfach nur platt.
Doch zunehmend erholte sie sich und als wir nochmal einen kleinen Halt machten, um die Kinder an einem Hang herumkrackseln zu lassen, spielte sie mit ein paar wieder fröhlich auf der Wiese.

Zu einem Sturz gerufen zu werden ist das eine, einen Sturz mitzuerleben ist etwas ganz anderes. Zudem, wenn einem Aufsichtspflicht und Sorge für das Wohlsein des Kindes im Nacken hockt.
Immer wieder bin ich froh in solchen Momenten nicht hilflos zuzusehen, sondern handeln zu können.

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