Der Bornberg
Eben habe ich meine Auto in die Werkstadt gebracht und bin dann übers Feld 1 1/2 Stunden heimgelaufen.
Dabei erinnerte ich mich an den Bornberg. Der Bornberg ist ein Feldstück zwischen dem Haus wo ich aufwuchs und dem Haus meiner Großeltern. Der feldweg führte auf einer Anhöhe von Wiesbaden-Sonnenberg unterhalb vom Feld an lauter Kleingärten vorbei.
In 30 Minuten zügigem Kinderfußmarsch gut zu schaffen. Schon früh bewältigte ich diesen Weg alleine , manchmal morgens, manchmal mittags, doch nie in der Dunkelheit. Erst lief ich die knappen 1 1/2 Kilometer zu Fuß, später fuhr ich mit dem Rad. Manchmal mit den Meerschweinchen Jonas und Josephine oder auch mit Übernachtungsgepäck dabei. Manchmal pflückte ich mir einen Apfel, oder schaute in die Gärten hinein. Oder ich rupfte ein paar Löwenzahnblätter. Die beiden Wutze lies ich ein paar mal unterwegs auf einer kleinen Wiese fressen.
Was war es für ein Schreck, als die Wutzendame unter einem Zaun durchkletterte und erst mal weg war. Mit viel Betteln und rufen und wohl den saftigsten Löwenzahnblättern lies sie sich bezirzen wieder zu ihrem Göttergatten und mir zurückzukehren.
Fast bei den Großeltern angekommen begannen wieder die ersten Häuser. Und zwischen zwei Grundstücken konnte man per Luftlinie das Haus der Großeltern sehen. Meist saßen sie dann auf dem Balkon und ich rief die 200 Meter hinüber und sie wußten ich bin in 10 Minuten da.
Der Bornberg war nicht nur Verbindungsweg zwischen den Elternhaus und Oma und Opa, er war auch symbolische Trennungslinie in meinen Träumen. Jahrelang spielten sich des Nachts Horrorvisionen, Verfolgungsszenen und kindliche Schreckensszenen auf diesem Weg ab. Meine Mutter hatte den Kontakt zu ihren Eltern zu beginn meiner Grundschulzeit abgebrochen und konsequenterweise der Rest der Familie auch. (Mittlerweile verstehe ich diesen notwendigen Bruch. Doch damals war es meiner Sicht ein böser Streit und keiner wollte sich vertragen.)
Ich war jahrzentelang die einzige Person, die die Großeltern besuchte. Mein Eltern versuchten mir gegenüber neutral zu sein, doch ich spürte mit der kindlichen Feinfühligkeit genau die Spannungen, konnte sie nur damals nicht verstehen. Und für meine Eltern war es wohl zu emotional mir das ganze verständlich zu machen. Von meiner Oma hörte ich hin und wieder schon abfällige Sätze, die im Laufe der Jahre zunahmen, bis ich selbst erst im Teenageralter verbal Stellung bezog.
Ich saß zwischen den Stühlen. Beziehungsweise ging ich den Weg auf dem Bornberg alleine. Nachts spielten sich dort die schlechten Träume ab, doch tagsüber ging ich ihn wirklich gerne, diesen Weg. Nur nicht abends, wenn es dunkel war.
Dabei erinnerte ich mich an den Bornberg. Der Bornberg ist ein Feldstück zwischen dem Haus wo ich aufwuchs und dem Haus meiner Großeltern. Der feldweg führte auf einer Anhöhe von Wiesbaden-Sonnenberg unterhalb vom Feld an lauter Kleingärten vorbei.
In 30 Minuten zügigem Kinderfußmarsch gut zu schaffen. Schon früh bewältigte ich diesen Weg alleine , manchmal morgens, manchmal mittags, doch nie in der Dunkelheit. Erst lief ich die knappen 1 1/2 Kilometer zu Fuß, später fuhr ich mit dem Rad. Manchmal mit den Meerschweinchen Jonas und Josephine oder auch mit Übernachtungsgepäck dabei. Manchmal pflückte ich mir einen Apfel, oder schaute in die Gärten hinein. Oder ich rupfte ein paar Löwenzahnblätter. Die beiden Wutze lies ich ein paar mal unterwegs auf einer kleinen Wiese fressen.
Was war es für ein Schreck, als die Wutzendame unter einem Zaun durchkletterte und erst mal weg war. Mit viel Betteln und rufen und wohl den saftigsten Löwenzahnblättern lies sie sich bezirzen wieder zu ihrem Göttergatten und mir zurückzukehren.
Fast bei den Großeltern angekommen begannen wieder die ersten Häuser. Und zwischen zwei Grundstücken konnte man per Luftlinie das Haus der Großeltern sehen. Meist saßen sie dann auf dem Balkon und ich rief die 200 Meter hinüber und sie wußten ich bin in 10 Minuten da.
Der Bornberg war nicht nur Verbindungsweg zwischen den Elternhaus und Oma und Opa, er war auch symbolische Trennungslinie in meinen Träumen. Jahrelang spielten sich des Nachts Horrorvisionen, Verfolgungsszenen und kindliche Schreckensszenen auf diesem Weg ab. Meine Mutter hatte den Kontakt zu ihren Eltern zu beginn meiner Grundschulzeit abgebrochen und konsequenterweise der Rest der Familie auch. (Mittlerweile verstehe ich diesen notwendigen Bruch. Doch damals war es meiner Sicht ein böser Streit und keiner wollte sich vertragen.)
Ich war jahrzentelang die einzige Person, die die Großeltern besuchte. Mein Eltern versuchten mir gegenüber neutral zu sein, doch ich spürte mit der kindlichen Feinfühligkeit genau die Spannungen, konnte sie nur damals nicht verstehen. Und für meine Eltern war es wohl zu emotional mir das ganze verständlich zu machen. Von meiner Oma hörte ich hin und wieder schon abfällige Sätze, die im Laufe der Jahre zunahmen, bis ich selbst erst im Teenageralter verbal Stellung bezog.
Ich saß zwischen den Stühlen. Beziehungsweise ging ich den Weg auf dem Bornberg alleine. Nachts spielten sich dort die schlechten Träume ab, doch tagsüber ging ich ihn wirklich gerne, diesen Weg. Nur nicht abends, wenn es dunkel war.
Ynnette - 23. Apr, 11:06
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