Donnerstag, 31. Januar 2008

Erste Rückmeldung für die Geburtstags-Bilder

Am Geburtstag von Oma fotografierte ich jeden Gast in einem goldenen großen Bildrahmen. Diese Bilder und noch diverse andere habe ich Oma in einem Album überreicht. Sie schaute es immer und immer weider auf den Schoß, weinte und betrachtete sich die Bilder. Fast jeder Gast hatte in eben diesem Album noch einen Gruß , eine Erinnerung oder einen Spruch hinterlassen.
Für jeden Gast habe ich nun das schönste bild von ihm und noch 2 Bilder von Oma nachmachen lassen und teilweise schon mit ein paar persönlichen Worten verschickt.
Eben rief mich eine alte Bekannte von Oma an. Sie hatte noch während des Fotografierens gemeint, dass das ja eh nichts werden würde. Lange hätte man kein gutes Bilder von ihr gemacht.
Freudig bedankte sie sich, und es wäre ihr ein Rätsel, wie denn so ein schönes Bild von ihr entstehen könnte.
Über eine halbe Stunde sprachen wir noch über sehr persönliche Dinge. Über die Depressionen von Oma un das Leben im Allgemeinen. Sie zitierte einen Spruch von Goethe, aus "Sehlige Sehnsucht"
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.


J.W. Goethe
Beim letzten Geburtstag von Oma vor 3 Jahren hatte ich mit ihrem Mann gesprochen. (Dieser hatte mich , als ich 3 war, damals als Landarzt geimpft.) Er meinte damals er wüste das er bald sterben würde. Dieses Jahr wäre sein letztes. 3 Monate später trug seine Frau ihn zum Grabe.

Weiter erzählte sie Zufriedenheit würde Stillstand bedeuten. Man solle bis zum letzten Tag an sich arbeiten. so erzählte sie mir von einer Begebenheit. Sie stand in einem Laden und wurde freundlich von einem Herren angelächelt. Pikiert hatte sie sich abgewendet, ärgerte sich aber später über ihre Reaktion. Ein paar tage später fuhr sie erneut in den Laden, der Herr war nicht da. Sie fuhr erneut hin und entschuldigte sich bei dem Herrn. Seitdem würden sich die Beiden immer die Hand reichen, wenn sie in den Laden kommen würde.
Ich fand es süß, wie sie mir ihr Selbstreflektierendes Verhalten preisgab. Es war ein richtig nettes Telefonat und sie versprach nun häufiger anzurufen.

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