Bohnen
Papa wollte nach der Entlassung ganz schnell heim, dann mußten wir aber doch noch 1h auf den Arztbrief warten. Das heimkommen war anstrengend aber er freute sich zuhause zu sein. Ein Funken Hoffnung besteht noch mit einer neueren Medikamentisierung.
...um heute eine Bohne zu finden. Vielleicht waren es die Kinder, die draußen , ganz ohne irgendeinen Hügel, eine Erhebung oder ähnliches stundenlang mit zwei Schlitten gespielt haben. Es gab keinen Streit und jeder war irgendwie mal dran. Mal hat einer gezogen, mal saß auch einer hinten drauf, mal band man beide Schlitten aneinander.
Halt gab mir heute Abend die Bestärkung ,das mich mit meinem Bruder soviel verbindet und wir gleiche Gedanken teilen."Wir werden das irgendwie Schultern und auch das Schaffen."
Die Nachbarin (so Anfang 60)von nebenan kehrte den Schnee vom Bürgersteig. Sie hatte eine eigenwillige, aber durchaus effektive Art einen Besen als Schneeschieber zu benutzen. Aus dem auto heraus betrachtete ich sie und dann fiel mein blick auf einen kleinen Schneemann am Eingang ihres Grundstückes. Wer ihn den gebaut hätte, begrüße ich sie nach dem üblichen Neujahrswünschen. Sie lacht und meint, sie selbst hätte ihn sich gebaut. Da muß ich schmunzeln, den ihr Lächeln geht über beide Wangen. Da müsse wohl noch eine Möhre her, meine ich und überlege schon was mein Kühlschrank noch hergibt. Sie hätte keine mehr, aber ein paar Knöpfe solle er noch bekommen.
Ich finde oben ein paar alte Kastanien und lege sie ein paar Minuten später dem Schneemann zu Füßen, der nun dicke Kieselsteine für Augen, Mund, Nase und Mantelknöpfe bekommen hat.
Paps hatte ich angeboten in seinem Auftrag eine Orchidee für Omas Geburtstag zu besorgen. Er war einverstanden und ich fuhr auf gut Glück in die Gärtnerei ein paar Orte weiter. Was ich dort erblicke, lässt meine Augen strahlen. Wundervolle Orchideen in allen Formen, Farben und Größen und zu absolut prima Preisen. so entscheide ich mich nach langer Überlegung für einen riesigen Stock mit besonders vielen ausladenden Blättern und riesigen Blüten. Hier werde ich mir wohl demnächst auch was gutes tun, denke ich noch. Die Gärtnerin verpackt mir das "Monstrum" witterungsfest und da ich eh nicht schnell fahren kann, kommen die Orchideen die beim rohe Eier Transport unbeschadet bei der 91 jährigen Oma an. Es ist schön, ihre Freude über die Prachtpflanze erleben zu können.
Es klingt echt berechnend oder kommerziell, oder ich weiß nicht was. Meine Tupperberaterin hat es völlig unerwartet nun doch möglich gemacht, dass ich über den Betrag rüberkam, der als Grenze angesetzt ist, dass man frau das nächsthöhere Gastgebergeschenk bekommt. Und das sit echt ein feines Teil, was ich dafür bekommen.
Der 3. Teil des Umzuges ist abgeschlossen und mein Bett steht nun separat im ehemaligen Arbeitszimmer. Die Hilfe von Tony war echt prima. Auch wenn ich morgens schon das halbe Bett auseinander genommen hatte. Das hätte ich alleine nicht schaffen können.
Außerdem haben wir beim auf- und Umbau soviel gelacht, weil es doch ein paar Fehler gab, dass sie Sache echt Spaß machte.
Und eben noch gemütlich Maronen knacken und ne DVD gucken. Tony ist ein Freund in meinem Leben, für den ich wirklich dankbar bin.
Habe heute Nacht von der Bohnenaktion geträumt und ich weiß noch, irgendwas schönes passierte, wo ich noch dachte, das ist eine Bohne wert!
Die Geschichte von der Frau, die sehr alt wurde, weil sie die Momente des Glücks nicht vergessen hatte.
Diese Frau verließ niemals das Haus, ohne sich vorher eine Handvoll Bohnen einzustecken. Sie wollte die Bohnen nicht kauen, sondern die schönen Momente des Tages bewusst wahrnehmen. Für jede positive Kleinigkeit, die sie während des Tages erlebte (z.B. ein Schwätzchen, ein freundlicher Gruß, strahlende Kinderaugen, gutes Essen, eine Umarmung) und alles was sonst noch ihre Sinne erfreute, lies sie eine Bohne von der rechten Jackentasche in die linke wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei Bohnen auf einmal. Abends zu Hause zähle sie dann die Bohnen in der linken Jackentasche. Sie zelebrierte diese Minuten. Sie führte sich dann vor Augen, wie viel Schönes und Gutes ihr an diesem Tag begegnet war. Sie freute sich und dankte ihrem Schöpfer. Und sogar dann, wenn sie nur eine einzige Bohne zählen konnte, war es ein Tag, an dem es sich zu leben gelohnt hatte.
Die Geschichte bekam ich zum Geburtstag geschenkt und habe sie Weihnachten weiterverschenkt. Vorhin bekam ich eine SMS von C.: "Eine Bohne für ein langes intensives Telefonat mit I."
Mich freute, dass sie es irgendwie umsetzt. Am Bett von meinem Paps baumelt ein Säckchen mit Bohnen und er hat schon oft anderen die Geschichte erzählt.
Warum eigentlich nicht wirklich umsetzen, dachte ich nach der SMS. So möchte ich eine neue Rubrik öffnen. Ob ich es täglich schaffe weiß ich nicht, aber ich möchte mir die Bohnen in meinem Leben bewußter machen und sie aufschreiben. Der "Entfruster" schafft Platz und lässt die Wut besser fortgleiten. Doch die Bohnen sind mindestens genauso wichtig. Sind es doch gerade diese Momente, die Kraft geben, einen Lächeln lassen und mich lange davon zehren lassen.
Bohne 1:
Merlin liegt heute morgen entspannt bei mir im Bett. Sam kommt dazu. Ich rede beruhigend auf beide ein. Merlin bleibt cool liegen, Sam legt sich artig keine 30 Zentimeter neben ihn. Hoffnung, das es doch noch klappt mit den beiden!
Bohne2:
Die SMS von Christa. War es irgendwie doch ein schönes Geschenk, was nur Cents kostete und doch kostbar war.