Sonntag, 8. Juli 2007

Improsommernacht

Man stelle sich folgendes Programm vor:
Nachdem die Spieler von für-Garderobe-keine-Haftung bereits am Nachmittag eine Kindershow, am Abend das Show "Mamas Liebling" dem Publikum präsentiert haben, setzen sie sich in den Kopf die Nacht über so lange zu spielen, bis mehr Spieler auf der Bühne, als Zuschauer im Puplikum sitzen.

Verstärkung gibt es von anderen Improgruppen aus Wiesbaden (die Schrimps) und weiter weg. Ein Team aus ca. 20 Spielern nimmt es mit dem Publikum auf.
Es gibt keine Vorgaben, alles ist improvisiert, nichts ist geplant. Die Akteure wechseln sich ab und spielen spontan Improspiele nach Lust und Laune oder nach Puplikumswünschen.
Gegen halb 1 Uhr beginnt mir die Kälte in die Glieder zu krauchen. Winterpulli, Skijacke und eine dicke Wolldecke helfen mir beim ausharren. Zwischendurch ein Schlückchen heißer Tee aus der Thermoskanne. Ich hadere mit dem Gehen.
Doch dann kommen wieder neue ausgeruhte Spieler dazu und es weht frischer kreativer Wind in der Mulde. Jetzt nicht gehen. Man konnte was verpassen.
50 Zuschauer denken ähnlich und bleiben eng in Decken und auf Isomatten gemummelt sitzen.

Kurz-Musical, Ortswechsel, Reklamation, 2 Orte - ein Schauplatz, Zahlwort, ABC, AB-BC-CA, ..... das Repertoire scheint unerschöpflich und bleibt erstaunlich abwechslungsreich.
Im Sommer 06 gewannen die Spieler um 3:30 Uhr. Dieses Jahr haben es sich die Zuschauer fest in den Kopf gesetzt auszuharren. Und so reduzieren sich die Reihen nauf beiden Seiten. Ein erbitterter Kampf entsteht.

Die hochmotivierten Theaterspieler werden langsam müde. Nach müde kommt blöd unkonzentriertheit. Das Niveau nimmt nur langsam ab, das Puplikum lacht weiter und rückt auf die ersten drei Ringe in der Mulde zusammen. Die Musiker erhalten Extraapplaus, da sie kaum zu einer Pause kamen, die Finger müssen bereits wund sein.

Gegen 3 Uhr beginnen bezirzende Schlafgesänge wie "Geht schlafen liebes Publikum".
Die Stimmung zwischen Schauspielern und Publikum wird persönlicher. Nur ein kleiner erlauchter Kreis von harten Fans hart aus. Die meisten sind persönlich, oder zumindest mit Namen bekannt.
Gegenstandsspiele mit "Schirm", "Flasche", "Decke" und sind so vielseitig wie nie.

Da der entscheidende Fehler aus dem Publikum: eine Zuschauerin lässt sich dazu hinreißen spontan zu einer Szene dazu zustoßen. Unbewusst hat sie die Seiten gewechselt und es steht nun 9 zu 8. Die Spieler gewinnen um 4:40 4:20 Uhr das ungewöhnliche Match.


Alle zusammen (!!!) helfen wir noch beim Kabelaufrollen und Scheinwerfer wegbringen.
Im Leben sollte man ein paar Dinge gemacht haben um mitreden zu können. Ein Apfelbaum pflanzen, ein Kind gezeugt haben, oder eben die Improsommernacht mitgemacht haben. Hochleistungssport! Ich bin tief beeindruckt. Bis Freitag!

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Achim (Gast) - 9. Jul, 14:40

das sind unsere Fans !!!

nicht nur, dass sie bis zum frühen Morgen bei Kälte und Dunkelheit ausharren. Nein, sie helfen uns auch noch beim Aufräumen, was dann auch schon ganz ohne künstliches Licht ging. Die Morgendämmerung kam dann doch mit großen Schritten.
Aber schon interessant, was einem unter Schlafentzug so alles einfällt. Das Schlaflied hatte ja keine Wirkung, so mussten wir einfach weitermachen. Es hat auf jeden Fall riesen Spaß gemacht! Dann bis Freitag.

Liebe Grüße
Achim
"Für Garderobe keine Haftung"

Ynnette - 9. Jul, 14:58

Von wegen keine Wirkung. Und erst das "Gähnen" von Euch auf der Bühne. Aber wir haben uns ganz tapfer nix anmerken lassen! Hatte viel zu viel Angst noch was zu verpassen!
Axel (Gast) - 21. Jul, 11:17

Großartig durchgehalten!

Hi Ynnette,
super,wie Ihr es bei Kälte und Nacktschnecken-Invasion so lange ausgehalten habt! Es hat super Spaß gemacht für Euch zu spielen! Wir sollten alle den FGKH'lern ins Gästebuch schreiben, dass 2008 ein 24-h-Marathon fällig ist! :-))
Liebe Grüße
Axel von den "Taubenhauchern"

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